Raus aus der Erschöpfung, rein in die Freude
Cornelia Leisch
Lach-Wellness-Retreat auf der Oberen Firstalm
Dieser Foto-Bericht soll eine Erinnerung zum Nachschauen für die Teilnehmerinnen sein. Und gleichzeitig eine Inspiration für andere.
15.08.2024
Nicht alle haben es geschafft
Treffpunkt um 10 Uhr am Parkplatz Spitzingsattel bei strahlendem Sonnenschein.
Wir, Matthias und ich, erwarten 9 Teilnehmerinnen. Einige sind schon da, auf andere warten wir.
Eine Teilnehmerin hatte uns schon unterwegs angerufen, dass sie im falschen Zugabteil gesessen ist, und nach Lenggries, statt nach Schliersee gefahren ist. Sie wird erst eine Stunde später ankommen, und dann alleine hochlaufen.
Als ich die letzte, die noch fehlt, angerufen habe, wo sie bleibt, stellt sich heraus, dass sie noch daheim ist. Sie hatte sich im Datum vertan, und die Anreise erst für den nächsten Tag geplant.
Eine Teilnehmerin hatte sich mittlerweile schon auf den Weg gemacht, weil sie sehr langsam laufen möchte, und die Gruppe damit nicht bremsen will.
Also kurzfristig eine Programm-Änderung, weil nicht alle da sind: keine Anfangsrunde zum ersten Kennenlernen, sondern einfach los.
Wir haben uns für den direkten Weg zur Oberen Firstalm durch den Wald entschieden. Es war ein richtig heißer Tag. Auf dem unteren Weg hätte es kein Entrinnen vor der Sonne und der Hitze gegeben.
Mein Tempo, dein Tempo
Im Wald gab es angenehmen Schatten, und die Sprinter in der Gruppe durften gerne in ihrem Tempo vorauseilen. Ich wusste, es gab keine Abzweigungen oder Möglichkeiten, sich zur Alm zu verlaufen.
Ich gehöre zu denen, die einen Berg eher rauf schleichen, d.h. sehr sehr langsam gehen. Was für eine Wohltat und Erleichterung, dass ich damit nicht alleine war. Auch andere in der Gruppe zogen es vor, ganz gemütlich, ohne Hetze aufzusteigen.
Umso schöner war es zu sehen, dass unsere „Sprinter-Gruppe“ aka „die Bergziegen“ kurz vor der Alm auch Rast gemacht haben, um auf uns zu warten.
So sind wir letztlich doch fast zusammen das letzte Stück bis zu dem kleinen Plateau gewandert, auf dem die obere Firstalm liegt.
Nach der letzten Kurve vom idyllischen Blick auf die Alm und die umliegenden Berge überrascht zu werden, hat die Teilnehmerinne zu solchen Ausrufen verleitet: „Mei, so schee!“ „Oh, wie ist das schön!“ „Hach, ein Träumchen!“ (Ja, wir hatten auch Teilnehmerinnen aus Norddeutschland dabei).
Der geführte Spaziergang
Nach dem Mittagessen haben wir uns auf unseren interaktiven Spaziergang gemacht. Die Idee war eine kleine Rundwanderung Richtung Bodenschneid, aber auf halber Höhe wieder den Berg hininter zur Unteren Firstalm.
Kein Problem, dachte ich, es gibt ja deutliche Wegweiser.
Aber was tun, wenn der Weg auf einer nassen eingezäunten Wiese endet? Gemeinsam haben wir erkundet, welche der drei vagen Möglichkeiten wohl der richtige Weg wäre. Wir sind zu dem Schluss gekommen, am Besten wieder umzukehren und den bekannten Weg zur oberen Firstalm hinunter zu steigen.
Die erste Lachsession
Der Rest das Tages war körperlich weniger anstrengend, und trotzdem auf spezielle Art herausfordernd.
Nach einer Pause zum Frischmachen und Kaffee und Kuchen trafen wir uns für die erste Lach-Session im Seminarraum. Für einige Teilnehmerinnen war es das erste Mal. Andere kannten mein Training schon von anderen Gelegenheiten oder hatten die Ausbildung bei mir gemacht.
Spannung aufbauen – loslassen, konzentrieren – entspannen, eine Übung nach der anderen, bis der Verstand den Widerstand aufgibt, und der Freude das Feld überlässt.
Den Abend genießen
Zum Abendessen hatten wir wieder den schönen Platz auf der Sonnenterrasse reserviert. Bei angenehmer Temperatur, wundervollem Ausblick und beruhigendem Kuhglocken-Gebimmel schmeckte das Essen in so netter Gesellschaft gleich doppelt gut.
Von anderen Gruppen-Events kenne ich, dass es dann zum gemütlichen Teil des Abends übergeht, meist zu Bier und Wein.
Anders bei uns: Wir sind wieder in unseren Raum, haben es uns auf Matten und Polstern bequem gemacht, um Matthias bei den Märchen zu lauschen.
Wer noch nicht bei den Erzählungen eingeschlafen ist (so wie ich), war spätestens am Ende der Märchenstunde bettreif.
16.08.2024
Eine Wanderung für Frühaufsteher
Matthias hatte noch für den nächsten Morgen um 6 Uhr eingeladen, zum Murmeltierfelsen aufzusteigen. Nur für die, die Lust dazu hätten. Die meisten wollten ausschlafen, und es war nur eine dabei. Doch die Mühe hat sich gelohnt:
Nicht nur Murmeltiere, auch ein paar Gamsen konnten sie sehen.
Auch rund um die Alm gab es im dichten Fichtendickicht interessante Tiere zu entdecken - wenn auch nicht ganz leicht:
Das bewährte Lach-Morgenprogramm
Unsere geplante Lach-Session ging los mit den Übungen zum Morgen-Programm: vom ersten Lächeln beim Aufwachen, über die Lachdusche bis zum Lach-Mudra der sinnlosen Heiterkeit.
Danach die Einführung in die Soft-Skills-Games. Es ging oft um dem spielerischen Umgang mit Fehlern. Da zeigten sich die eingefahrenen Muster: “Ich will alles richtig machen.” Vor lauter sich-und-andere-kontrollieren passieren die Fehler aber erst recht. Wie gut, dass hier mit Spaß und Freude experimentiert werden konnte, bis es am Ende jede ein- oder mehrmals geschafft hatte, die Arme noch oben zu werfen und zu jubeln: „Juhu, ich habe einen Fehler gemacht!“
Freizeit, freie Zeit, mach was du willst
Die freie Zeit am Nachmittag haben einige (unsere Bergziegen) genutzt, um auf den gegenüberliegenden Berg, den Stümpfling, zu wandern.
Andere sind mit Matthias und mir „nur“ bis zum ersten Aussichtspunkt auf den Suttenstein gelaufen, um die weite Aussicht auf die Tegernseer Berge zu genießen.
Der große Weg, auf dem wir gegangen sind, sah von weitem so harmlos und einfach aus. War dann doch recht steil und steinig. Gelohnt hat sich der Ausflug auf jeden Fall.
Andere waren weniger aktiv, genossen mehr die Ruhe und die Atmosphäre.
Die Kuh-Meditation
Die Kräfte einteilen
Zum Nachmittagsprogramm um 16 Uhr sah die Gruppe ein wenig müde aus. Also habe ich kurzerhand das Programm umgeworfen und mit ganz sanften Spielen angefangen, die Energie und die Freude wieder aufzuwecken. Hat geklappt.
Erstaunlich fanden die Teilnehmerinnen hinterher, wie leicht eine „ungehemmte Kontaktaufnahme“ gelingt. Durch gemeinsames Atmen konnte sogar Co-Regulation gespürt und erfahren werden.
Das Wetter mag uns
Trotz angesagter Regenschauer zogen alle dunklen Wolken an uns vorbei. Wir hatten ein weiteres gemütliches Abendessen im Freien, mit netten Gesprächen, Spaß und wieder Kuh-Glocken-Gebimmel.
Über die anschließenden Märchen kann ich wieder nicht viel sagen, außer dass meine Lieblingsgeschichte von Adam und Eva dran kam, die Legende von den Schmunzelsteinchen und „Dermot mit dem Liebesfleck. Ich gestehe, ich bin wieder eingeschlafen.
17.08.2024
Letzter Tag mit Regen, vor uns und nach uns
Matthias hatte wieder zum frühmorgendlichen Wandern eingeladen. Diesmal nur zum Sonnenaufgang auf den gegenüberliegenden Hang. Aber diesmal waren die Wolken dichter, es hatte in der Nacht geregnet, und die Sonne ließ sich nicht blicken.
Zum Frühstück wollten zwei partout nicht auf Ausblick und Kuhglocken-Gebimmel verzichten. Sie suchten sich die beiden einzigen einigermaßen trockenen Stellen auf den Bänken auf der Terrasse aus. Der Rest von uns blieb lieber im Haus.
Unsere Abschluss-Session war noch einmal sehr berührend, befreiend und verbindend.
Den Abstieg zum Parkplatz haben wir über den anderen Weg, direkt zum Spitzing-See genommen. Es war nur leicht bewölkt, der Regen ist uns wieder erspart geblieben. Noch ein letztes Mal die Aussicht genießen, noch ein letztes Gespräch mit neu gewonnenen Freundinnen führen, Abschied nehmen.
Aber die Bilder im Kopf und das Gefühl im Herzen wird bleiben.
Was hat den Teilnehmerinnen besonders gefallen? Was nehmen sie mit?
Die Tiefe der Gespräche, die sich zwischendurch ergaben
Die Ruhe und das Gefühl der Entspannung
Die Wärme und Herzlichkeit der Gruppe
Wie leicht es geht, mit den Übungen in guten Kontakt zu Fremden zu kommen
Wandern in Stille war super!
Alle Gefühle haben ihren Platz, auch Traurigkeit
Die Freude in den Gesichtern
Inspiration auf vielen Ebenen => einfach märchenhaft!
Die Zeit zur inneren Einkehr
Unterstützung zur Leichtigkeit im Alltag
Eingefahrene Muster des Lebens können verändert werden durch lachen, atmen und bewegen – einfach schön!
Ich bin so dankbar, dass ich den Mut hatte hier mitzumachen, obwohl ich Ängste und Widerstand im Vorfeld gespürt habe
Das Retreat hat mich körperlich und mental ein großes Stück vorangebracht und gestärkt
In sehr gutem, wohlwollendem Kontakt mit mir sein
Die Präsenz von Matthias tat mir gut, seine Umsichtigkeit und Fürsorge
Das Geben und Nehmen der Gruppe
Die Wirkung von „Das ist nicht schlimm“ oder von „Das ist doch ganz einfach“
Die Momente, wo die Zeit stehen bleibt im Miteinander
Nichts müssen
Ich fühle mich aufgetankt
Was es noch zu sagen gibt
Vielen Dank an die Teilnehmerinnen, für ihr offenherziges Teilen (auch von Fotos und Zitaten).
Dank auch an Matthias, auf den ich mich immer verlassen kann.
Ich freu mich schon auf’s nächste Mal.
Wenn du jetzt meinst, dass du bei meinem nächsten Retreat dabei sein willst, gebe ich dir einen Rat: Sei schnell. Es gibt nur wenig Plätze, und die sind ruck-zuck weg.
An Pfingsten, vom 06. - 08.Juni 2025 bin ich wieder auf der Firstalm.
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