Online-Lach-Training: Wie läuft das ab?
Cornelia Leisch
…und um was geht es eigentlich (ganz am Ende)
12 Fragen, die mir meine Teilnehmer gestellt haben, bevor sie sich zum Lachtraining gewagt haben.
1. Welche technischen Voraussetzungen braucht es?
2. Muss ich körperlich fit sein?
3. Kann ich einfach erst einmal zuschauen?
4. Muss ich meinen vollen Namen angeben?
5. Werden beim Lachyoga Witze erzählt?
6. Bin ich bei der Probe-Session allein mit der Trainerin?
7. Was passiert da genau in einer Lach-Session?
8. Was passiert, wenn ich nicht lachen kann?
9. Ich kann doch nicht auf Kommando lachen
10. Kann man vom Lachen Muskelkater bekommen?
11. Ich habe schon einmal Lachyoga gesehen, und fand es eher seltsam
12. Komme ich mir nicht alleine vor als Anfänger, wenn die Gruppe sich schon kennt?
Zum Abschluss Gedanken von Sebastian Gendry zu Gefühlen und Tränen
1. Welche technischen Voraussetzungen braucht es?
Du brauchst ein internet-fähiges Gerät und eine stabile Internet-Verbindung. Ob mit PC, Laptop, Tablet oder Handy, wichtig ist, dass du eine Kamera und ein Mikrophon hast. Mein Lachtraining ist interaktiv, d.h. die Teilnehmer machen aktiv die Übungen mit. Deshalb wollen wir dich sehen und hören.
2. Muss ich körperlich fit sein?
Du brauchst keine besondere Fitness. Lachyoga ist ein sanftes Herz-Kreislauf-Training, das –wenn du es regelmäßig durchführst- deine Kondition und deinen Allgemeinzustand verbessern wird.
Die meisten Übungen bei mir werden im Sitzen durchgeführt.
Lachtraining wird auch immer mehr in Kliniken angeboten, unter ärztlicher Aufsicht. Es trägt eindeutig zur schnelleren Genesung bei. Trotzdem sollte man bei bestimmten Krankheitsbildern aber doch vorsichtig sein. Wenn du an einer akuten, chronischen oder schmerzhaften Erkrankung leidest, oder in den letzten 3 Monaten am Bauch operiert worden bist, dann frage deinen Arzt, ob er Einwände gegen aerobes Training, bzw. Lachyoga hätte. Unter Gesundheitshinweise findest du eine grobe Aufzählung der Kontra-Indikationen.
3. Kann ich einfach erst einmal zuschauen?
Nein, das ist nicht möglich. Du hättest aber auch nichts davon. Die Wirkung, und die guten Effekte des Trainings entfalten sich erst, wenn du die einfachen Bewegungen, und die Atem-Übungen mitmachst. Denn nur dadurch wird die Chemie im Körper verändert, nur dadurch kommst du vom Denken ins Fühlen. Du kannst dich nicht glücklich denken, nur fühlen.
4. Muss ich meinen vollen Namen angeben?
Wenn du möchtest, kannst du auch nur deinen Vornamen angeben. Im Zoom-Fenster kannst du selbst deinen Namen ändern. Klicke in „dein Bild“ am Bildschirm, und in der rechten oberen Ecke erscheinen 3 Punkte. Klicke dort, und gehe in dem Menu, das aufklappt, auf „umbenennen“. Dann gib deinen Namen so ein, wie du möchtest. Fertig.
5. Werden beim Lachyoga Witze erzählt?
Nein. Das würde auch keinen Sinn machen. Über einen Witz lachst du nur 2-5 Sekunden im Schnitt. Auch wenn viele glauben, dass es länger dauern würde. Wenn du den Witz ein zweites Mal hörst, lachst du schon nicht mehr so lange. Und beim dritten Mal, lachst du vielleicht noch aus Höflichkeit.
Und es gibt viele Witze, bei denen sich über jemand lustig gemacht wird: z.B. über Minderheiten, Blondinen, Ostfriesen, Physiker… Es fühlt sich nicht gut an, wenn man selbst ein Teil dieser Gruppe ist, über den gerade gelacht wird.
Lach-Übungen dagegen „reifen“, je öfter du sie wiederholst. Du musst nicht mehr darüber nachdenken, was zu tun ist. Du machst einfach, und lachst einfach. Und das jedes Mal ein wenig leichter und länger.
6. Bin ich bei der Probe-Session allein mit der Trainerin?
Nein. Das ist eine Gruppenveranstaltung. Es sind Menschen mit unterschiedlichem „Lach-Level“ dabei. Einige folgen mir schon seit Jahren. Andere kenne ich nur aus den Online-Sessions, die ich wegen Corona angefangen habe. Und es gibt fast bei jeder Lachstunde „Neulinge“, die zum ersten Mal dabei sind. Deswegen ist jede Stunde auch so aufgebaut, dass ein Anfänger gut einsteigen kann. Für die, die zum ersten Mal dabei sind, gebe ich vor Beginn eine kurze Einführung, wie es funktioniert, und was sie beachten sollen. Auch gebe ich Hinweise, was zu tun ist, um am meisten von einer Lach-Session zu profitieren.
7. Was passiert da genau in einer Lach-Session?
15 Minuten vor Beginn der Lach-Session beginnt die Einführung für „Ausprobierer“. Dann ca. 50 Minuten ein strukturiertes Programm, das über Aufwärm-Übungen, zu einem dynamischen Teil führt. Gehirn-Fitness, Atem-Entspannung und Lach-Übungen bringen uns in einen freudig erregten Zustand.
Dann folgt ein Wechsel der Aufmerksamkeit, weg von der Gruppe, zurück zu sich selbst. Dies ist der Moment des Freien Lachens, das wir aus der Stille, ganz aus uns selbst heraus, aufsteigen lassen. Obwohl es mit geschlossenen Augen ausgeführt wird, bleiben wir verbunden. Wir hören die anderen, und werden auch auf diese Weise, nur über die Ohren wieder und wieder zum Lachen angesteckt.
Dies ist der Moment, wo 3 Minuten oder länger am Stück gelacht wird. Das Ergebnis ist ein ruhiger Verstand, ein leerer Kopf, ein Glücksgefühl im Hier und Jetzt, oder einfaches Sein. Diesen Zustand dürfen wir eine Weile genießen, dann hole ich euch zurück aus der Entspannung.
Ein kurzer Austausch über die eigene Erfahrung mit einigen anderen Teilnehmern in Kleingruppen und ein gemeinsamer Abschluss als ganze Gruppe runden das Training ab.
Wer hinterher noch Fragen hat, kann sie gerne noch stellen.
8. Was passiert, wenn ich nicht lachen kann?
Bei mir muss niemand lachen. Wichtig ist, mitzumachen, so gut es eben gerade geht. Für manche ist ein Lächeln schon ein großer Schritt.
Die körperlichen Bewegungen, die Atem-Übungen und die rhythmischen Lachlaute bewegen unser Zwerchfell und haben eine Wirkung auf den Vagus-Nerv. Das Ziel meines Trainings ist nicht möglichst laut und kräftig zu lachen, sondern ein Loslassen von Anspannung, und Wohlbefinden.
Grundsätzlich gilt: Niemand muss das Lachen lernen. Lachen ist angeboren. Wir alle können es. Aber manchmal passieren Dinge im Laufe des Lebens, die uns das Lachen austreiben. Aber es ist nie weg. Nur zugedeckelt. Beim Lachtraining heben wir die Deckel wieder weg.
9. Ich kann doch nicht auf Kommando lachen
Bei mir gibt es auch kein Kommando zum Lachen. Wir sind ja nicht beim Militär. Es ist immer eine Einladung zum Lachen, - und einen Versuch wert. Lachen wird beschrieben als das stakkato-artige Ausatmen von Luft auf den Vokal ha. Dieses geräuschvolle Ausatmen können wir auch losgelöst von irgendwelchen Emotionen oder Erwartungen rein motorisch erzeugen. Dies wirkt ebenso auf unseren Körper.
10. Kann man vom Lachen Muskelkater bekommen?
Soweit ich weiß, nicht. Der schmerzhafte Muskelkater, den wir aus dem Sport kennen, geht auf eine zu starke Belastung der Muskeln zurück. Vor allem auf Mini-Risse in den Muskelfasern. Dazu kommt es beim Lachen nicht.
Es kann aber passieren, dass man die Muskeln im Gesicht deutlich spürt, teilweise am ganzen Kopf. Diese Muskeln sind meist nicht trainiert, über einen längeren Zeitraum aktiv zu sein. Selbst ein Bauchmuskelkater ist mir vom Lachtraining nicht bekannt.
11. Ich habe schon einmal Lachyoga gesehen, und fand es eher seltsam
Das kann ich verstehen. Das geht mir auch oft so. Es gibt verschiedene Ausbildungsrichtungen und die Kriterien und Ziele sind unterschiedlich. Es ist ein Unterschied bemerkbar, ob jemand schon nach einem Wochenende ein Zertifikat als Lachleiter erhält, oder ob man eine mehr-modulige Ausbildung über mindestens 10 Tage durchläuft, wie beim Europäischen Berufsverband für Lachyoga und Humortrainig e.V.
Dort habe ich vor Jahren meine Ausbildung mit Prüfung abgeschlossen. Mittlerweile bin ich selbst zur 1. Vorsitzenden des Verbands gewählt worden, und arbeite daran, die Ausbildung stetig weiter zu verbessern und auszubauen.
Den größten Einfluss auf meine Art des Anleitens hat Sebastian Gendry, der Gründer von Laughter Wellness, aus Kalifornien. Für mich ist er weltweit der führende Kopf was Neuentwicklungen im Lachtraining angeht. Hier ein kleines Beispiel, wie sich seine Lach-Sessions anfühlen. Laughter Wellness
12. Komme ich mir nicht alleine vor als Anfänger, wenn die Gruppe sich schon kennt?
Es ist keine feste Gruppe. Fast jede Woche kommen Neue zu der Gruppe hinzu. Es sind immer Leute mit mehr und weniger Erfahrung vertreten. Jeder einzelne in der Gruppe musste diesen ersten Schritt einmal wagen. Einige brauchen sogar 2 Jahre, bis sie sich trauen, beim Lachtraining mitzumachen.
Ich weiß, dass bei vielen eine große Hemmschwelle am Anfang da ist. Genau deswegen fangen meine Lach-Sessions immer sanft und einfach an. Es gibt keinen Maßstab, wie laut und lange du lachen sollst. Ganz im Gegenteil, jeder achtet auf sich, und soll nicht über seine Grenzen gehen. Nach der zweiten Lachstunde hast du einige Übungen kennengelernt, und erfahren, dass am Ende der Lachstunde das Wohlgefühl auf dich wartet.
Du kannst auch gerne erst einmal ein Video mit einer Übung ansehen, und die für dich alleine machen. Oder gleich gratis bei einer Online-Gruppenstunde teilnehmen. Wann die nächste Gratis-Stunde stattfindet, erfährst du im Newsletter Zugangsdaten und Infos
Wenn dir das Probelachen gefallen hat, gibt es verschieden Möglichkeiten, weiter zu machen. Ruf mich einfach an.
Richtig interessant wird es, wenn du tiefer einsteigst, und auch die Hintergründe des Lachtrainings erfährst. Was liegt hinter dem Lachen? Was kommt danach?
Sebastian Gendry sagt: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige Leute während oder am Ende einer Lach-Sitzung den Wunsch zu weinen fühlen. Es ist normal, und das ist OK. Lasse es zu. Es gibt nichts zu tun. Wir brauchen Lachen und Weinen, beides hilft uns in der Gesellschaft zu funktionieren.
Niemand will das gerne hören, aber die Tatsache bleibt, dass du deine Gefühle nicht selektiv betäuben kannst. Wenn du deine Traurigkeit vergräbst, vergräbst du auch deine Freude. Wenn du dich glücklicher fühlen willst, musst du deine Tränen akzeptieren und sie frei fließen lassen.
Du kannst die Box der Gefühle nicht selektiv öffnen. Wenn du die Freude wieder fühlst, werden auch andere Gefühle wieder frei.
Lachen ist nicht das Ziel. Lachen ist der Schlüssel, der das Tor öffnet, wo die Reise beginnt.“
In Kürze wird es ein Online-Gruppen-Lach-Coaching von mir geben, um in einer festen Gruppe deinen Gefühlen wieder freien Lauf zu lassen. All die Energie, die du verbrauchst, um Gefühle zu unterdrücken, kannst du sinnvoller einsetzen. Lass dich auf die Warteliste setzen, falls du Interesse an der Gruppe hast.